Salafisten-Hochburg Braunschweig

16 Februar 2015

Am Sonntag musste Norddeutschlands größter Karnevalsumzug in Braunschweig wegen einer „konkreten Gefährdung” durch einen islamistischen Anschlag abgesagt werden. Braunschweig gilt bereits seit Jahren als Salafisten-Hochburg. Mehrere Terroristen der letzten Jahre hatten Bezüge zu einer 2007 dort von Muhamed Ciftci gegründeten Islam-Schule.

Muhamed Ciftci

Muhamed Ciftci 2010 in Mönchengladbach (Bild: Hemmelrath)

Wie blu-News berichtete, musste am Sonntag der Braunschweiger Karnevalsumzug wegen einer „konkreten Gefährdung” durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund abgesagt werden. Ein Informant aus der Salafisten-Szene hatte der Polizei einen konkreten Hinweis auf solche Pläne gegeben. Der Hinweisgeber sei „mit Bezug auf Ort und Zeit” der Gefahr sehr konkret geworden, so Braunschweigs Polizeichef Michael Pientka. Daraufhin wurde der Umzug, zu dem am Faschingssonntag bis zu 250.000 Besucher erwartet wurden, abgesagt. Das Braunschweiger Spektakel gilt als der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands.

Für Kenner der Szene kamen diese Ereignisse nicht überraschend. Braunschweig gilt bereits seit Jahren als Salafisten-Hochburg. Dass die niedersächsische Stadt eine besondere Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden genießt, dürfte vor allem Muhamed Seyfudin Ciftci und seiner ehemaligen Islam-Schule zu verdanken sein. Der 41-jährige Ciftci, der von seinen Glaubensbrüdern „Abu Anas” genannt wird, ist eines von sechs Kindern von Ahmed Ciftci, der in den sechziger Jahren die vom Verfassungsschutz als antidemokratisch und antisemitisch eingestuften Islamischen Gemeinschaft Millli Görüs (IGMG) in Deutschland mitgründete. 2007 gründete Ciftci eine private und gebührenpflichtige Islam-Schule in Braunschweig, an der er selbst als Lehrer und Schulleiter tätig war. Diese orientierte sich am Lehrplan der Islamischen Universität in Medina (Saudi-Arabien). Unterrichtet wurden die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich im Online-Fernstudium.

15-jähriger Islam-Schüler soll Zünder für Sauerland-Gruppe transportiert haben

2010 wurde Ciftci vorgeworfen, dass „ein 15-jähriger Besucher seiner Islamschule in Braunschweig im August 2007 den Zünder für die Terroristen der Sauerland-Gruppe transportiert” habe. Die Sauerland-Gruppe wollte Sprengstoffanschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland verüben. Ein anderer Schüler kam laut der WELT in Haft, weil er „sich für die libanesische Hizbollah in die Luft sprengen” wollte. Um sich dem Verfolgungsdruck durch den niedersächsischen Verfassungsschutz zu entziehen, wollte Ciftci 2010 den Sitz seiner Islam-Schule von Braunschweig nach Mönchengladbach verlegen. Ein Vorhaben, dass in der Stadt am Niederrhein aber wütende Bürgerproteste auslöste. Nach weniger als einem Jahr kapitulierte Muhamed Ciftci vor diesen Protesten und zog sich wieder nach Braunschweig zurück. Später verließen auch seine damaligen Weggefährten Pierre Vogel und Sven Lau Mönchengladbach.

Aber die Bezüge von Terroristen zu Ciftci oder seiner Islam-Schule gingen ungebremst weiter: Arid Uka, jener Attentäter, der am 2. März 2011 am Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten ermordete und einen weiteren für den Rest seines Lebens zeichnete, hatte vor seinem feigen und heimtückischen Anschlag laut der Braunschweiger Zeitung Kontakt mit dem Mönchengladbacher Salafisten-Verein Einladung zum Paradies aufgenommen, dem zum damaligen Zeitpunkt Muhamed Ciftci vorstand. Auch Mohamed Merah, der im März 2012 im Raum Toulouse sieben Menschen, darunter drei jüdische Kinder, ermordete und kurz vor seinem eigenen Tod bedauerte, nicht noch mehr Kinder ermordet zu haben, hatte laut einer serbischen Tageszeitung kurz vor seinen brutalen Morden an Vorträgen von Muhamed Ciftci in Bosnien teilgenommen. Der später aufgelöste Verein Einladung zum Paradies unterhielt jahrelang einen Ableger in Bosnien, was immer wieder mit Aufenthalten von Muhamed Ciftci, Pierre Vogel oder Sven Lau vor Ort verbunden war.

Islam-Schule 2012 verboten

Als am 5. Mai 2012 Polizisten in Bonn am Rande einer friedlichen Pro NRW-Wahlkampfkundgebung von mehreren hundert Salafisten brutal mit Steinen und Stangen angegriffen wurden, weil sie sich von auf der Veranstaltung gezeigten Mohammed-Karikaturen „provoziert” gefühlt hatten, war der damals 25-jährige Murat Kutlu ganz vorne mit dabei, stach mehreren Polizisten in deren ungeschützte Oberschenkel und setzte dort zu Stichen an, was auf Tötungsabsicht schließen lässt. Kutlu, der später zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde, stellte sich…

Quelle & weiter: blu-NEWS

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